Po Delta & Venezia & Tagliamento

Motorschirmreise 2017 Fliegen im Po Delta und der Toscana 2. - 9. April 2017

Reisebericht Motorschirmreise 2017

Reiseziele  Po Delta, Venezien, oder dort wo es zum fliegen geht.

Sonntag, 2. April 2017
Eine Gruppe hat sich zusammengefunden, um Italien zu bereisen, bzw. zu befliegen. Insgesamt einige Piloten sollten es sein. Am Sonntag den 2. April sollte es gegen 6 Uhr Morgens für die Hauptgruppe welche mit mir im Bus sind losgehen. Von den Selbstfahrern waren einige bereits auf dem Weg, andere schon vor Ort und auch zum ersten Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise unterwegs. 

Nach riesen Schwierigkeiten im Vorfeld, der für die Reise geplante Renault Tráffic Bus hatte am Freitag fix fertig geputzt einen Defekt im Zündschloß welcher auch den Starter zerstörte. Damit konnte gerade noch vor dem Wochenende ein Wohnmobil organisiert werden. Das einzige in Österreich verfügbare Fahrzeug mit Anhängevorrichtung.

So ging es also pünktlich um 6 Uhr mit dem Wohnmobil los, nun das Feeling mit einer großen Gruppe unterwegs zu sein hielt sich noch in Grenzen, da es mit zwei Beifahrer relativ ruhig war. Es wurde also geplaudert und es ging flott Richtung Caorle. Eventuell sollte ja noch ein Flug möglich sein.
Es sollte sich herausstellen, das die Sonntag - Anreise wirklich große Vorteile hat. Keine LKW auf der Straße ermöglichen zügiges weiterkommen mit dem Anhänger, ohne groß durch Überholen aufzufallen. Einzig einige italienische Sonntagsfahrer halten uns etwas auf.
Der Magen knurrt, und noch eine Kleinigkeit vor dem Fliegen wäre nett. Die eine Raststelle hat keinen Parklatz mehr, die andere ist eine Baustelle. Irgendwann lies sich dann was finden.
Gegen 14 Uhr erreichen wir 1 Stunde früher als geplant den Flugplatz bei Caorle, und werden nach Voranmeldung herzlich aufgenommen. Wir treffen hier auf den Rest der Truppe, welche bei kräftigem Wind noch wartet. Nun es ist noch Zeit für einen Kaffee, und ein Briefing für alle direkt beim Flugplatzleiter. Danach Auspacken, zusammenbauen und noch einen traumhaften Abendflug bei 26 ° Celsius.
https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/2.4.2017/16:12

Montag, 3. April 2017
Strahlender Sonnenschein bringt natürlich bereits beste Laune beim Frühstück. Ein traumhaft warmer und sonniger Tag bringt uns alle in die Luft und viele schöne Flüge. Weil ich beim ersten Flug zwar den Reservesprit mithabe, aber beim Start den Umpumpschlauch verliere, komme ich nochmals zurück. Dann mache ich aber den Königsflug über die Inseln von Lignano nach Grado und retour. Wie immer ein Traum.
https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/3.4.2017/06:47

https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/3.4.2017/07:22
Wieder am Flugplatz angekommen, gibt es erstmal schlechte Nachrichten. Ein Pilot hat seine Ausrüstung auch Schrottwert gebracht, ein anderer ein Loch im Kolben und das an einen einsamen schlecht zugänglichen Strand. Wir beschliesen also die Rückholaktion zu starten und danach weiter zum Flugplatz nach Caposile aufzubrechen um den Flug an Venedig vorbei machen zu können. Leider wollen hier einige nicht mit, weil das zerlegen des Gerätes nicht in den Plan passt. Einige wenige der Gruppe bleiben also auf dem Platz, und der Rest fährt nach Caposile, am nächsten Mittag wollen wir uns zur Weiterreise nach Comacchio wieder treffen, weil das Wetter im Norden schlechter werden soll. Für den Flug nach Venedig will ich erstmals heuer meinen Rucksackmotor auspacken. Ich versuche also zum Starten. ein Top Start, der Schirm steht über mir, aber ein Sich im Arm bereitet mir große Schmerzen. Also drehe ich mich ein und breche den Start ab. Nach einer Minute lässt der Schmerz deutlich nach. Was da wieder los war? Also neuer Versuch, weil ich gleich Rückwärts stehe, also ein Rückwärtsstart, und weg bin ich. Während des Fluges werden die Schmerzen wieder stärker, also beschließe ich umzudrehen. Wieder zurück, musste ich eine gerissene Bizepssehne feststellen.

Durch einen befreundeten Arzt und eine Ferndiagnose stand aber schnell fest, das ich die Reise nicht abbrechen muß.

https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/3.4.2017/16:10

 

Dienstag 4. April 2017
Nach einer schrecklichen Nacht mit großen Schmerzen, jede Bewegung gespürt, glaube ich nicht so recht dran, das ich diese Woche durchhalte. Aber da es am morgen schon starken Höhenwind hat, und auch bereits erste Tropfen fallen, fahren wir gleich zum Rest der Truppe, und treten die Weiterreise nach Comacchio an, nur einer bleibt noch in Caorle, und wartet auf sein neues Fluggerät. Der 2te defekte Motor konnte durch meinen Reservemotor ersetzt werden. Aber unsere Pannenshow geht weiter auf der Fahrt nach Comacchio gibt ein VW Bus eines Reiseteilnehmers seinen Geist auf. Nach einer Motorabholaktion kommen wir am Nachmittag in Comacchio an, und finden perfekte Bedingungen für einen Abendflug vor. Ich überlege lange ob ich es zumindest mit dem Trike wagen soll. Glücklicherweise sind die Schmerzen deutlich besser, dafür aber der Arm um einiges blauer geworden.Ich traue mich also, und bin glücklich über einen kurzen schmerzfreien Flug. Ein Test der signalisiert, das der weiteren Flugwochen nichts im Wege steht.

https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/4.4.2017/17:04 

Ein gemeinsames Abendessen in einem tollen Restaurant beendete unseren ersten Tag in Comacchio.

 

Mittwoch 5. April 2017
Perfektes Wetter von in der Früh weg. Sogar der letzte aus der Truppe findet den Weg mit neuem Motor zurück zu uns. Wir machen uns also Richtung Ravenna zum Flugplatz Ali di Classe auf. Eine nette schöne Anlage, leider kommt der Wind aber von der Seite. Im Grunde kommt die ganze Truppe aber gut mit dem Seiten Wind zurecht. Ich fliege bei meinem ersten Flug zurück nach Comacchio.

https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/5.4.2017/09:20

Bei meiner Rückkehr grillen und chillen wir am Flugplatz, natürlich nur als Vorbereitung auf den Abendflug. Man soll ja nicht hungrig fliegen. Während der Startvorbereitung müssen wir leider zusehen, wie die eben neu bekommene Flugausrüstung wieder zu Schrott wird. Einziger Trost, es wurde niemand verletzt. Schade nur das später alles schlecht ist und jeder Schuld hat, nur der betreffende Pilot nicht. Wir anderen machen aber einen wunderschönen Flug ich komme im Rückflug über die 200.000 Einwohnerstadt Ravenna drüber. Selten so eine Stadt überfliegen zu dürfen. Einfach beeindruckend. Leider war die Pannenshow aber noch nicht zu Ende. Bei Startvorbereitungen bleibt ein Trike bei Vollgas hängen, und der Helm geht durch den Propeller, beides kaputt. Bei der Analyse ist der Pilot draufgekommen, das er jemanden zu Mittag das Feststellgas gezeigt hat, und dieses bei Vollgas festgesetzt war. Man sieht also, egal wie viel man aufpasst, leider passieren immer wieder Fehler. Glücklicherweise gehen die meißten glimpflich aus.

https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/5.4.2017/15:15

 

Donnerstag, 6. April 2017
Eigentlich sieht es in der Früh gar nicht schlecht aus. Wir fahren also nach Valle Gaffaro um diesen tollen Flugplatz zu nutzen und das Po Delta ausgiebig erfliegen zu können. Leider frischt entgegen der Vorhersage der Wind aber stark auf, und nimmt den ganzen Tag kaum ab. Nach dem üblichen Mittagsgrill, versuchen dann 2 Verwegene einen Fußstart mit einen ROS 125er und einer selbstgebauten Tandemvorrichtung. Eigentlich alles perfekt, starker Wind, auch die Vorrichtung ist super ausgedüftelt, und über den Lauf der Piloten kann man nichts negatives sagen. Leider reicht letztendlich die Motorkraft des 125er Motors nicht aus um die beiden weiter als 50 cm in die Luft zu bringen. 

Später lässt der Wind dann ein wenig nach. Einige Piloten machen sich auf den ca. 30 km langen Weg nach Comacchio, mir kommt fürchterliches in den Sinn bei rund 25 - 30 km/h Gegenwind 30 km Flugstrecke. Zeitfenster max. 1,5 Std. Letztlich landen aber alle wohlbehalten, bei einbrechender Finsternis. Ich selbst entscheide bei diesen Bedingungen auszusetzten.  Der Pilot mit dem doppelt zerstörten Motor reist mit einem Freund nach Meduno zum Bergfliegen ab. Leider auch ein 3ter Pilot, der bis dato nur zu einem 50 m Flug gekommen war, und mit einigen Schäden an seinem Motor zu kämpfen hatte. Meine Warnungen sein Gerät vor so einer Reise zu checken, sollen genau solche Probleme verhindern.

Freitag, 7. April 2016
Das Wetter wurde wie angesagt schlechter. Da wir uns nach dem Wetter richten, war auch für uns auschecken und weiterreisen angesagt. Plan war. Al Casale am Tagliamento. Dort sollte das Wetter für den Rest des Wochenendes passen. Am späten Mittag kamen wir dort nach und nach alle an. Essen, einchecken und den Abendflug vorbereiten. Ich fliege in Richtung der Berge mit einem Abstecher nach Meduno.  Ein Kollege war zu weit in die Berge geflogen und wegen einbrechender Finsternis einige Kilometer vor dem Flugplatz gelandet. Gute Entscheidung, Sicherheit geht vor. Natürlich wurde der Kollege prompt abgeholt. Naja weil wir großen Hunger hatten.  

https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/7.4.2017/15:47

Beim Abendessen in geselliger Runde wurden Pläne für die nächsten Tage gemacht.  

 

Samstag, 8. April 2017
Am Morgen ging es Richtung Meer und weiter nach Caorle, eigentlich wäre ich gerne Richtung Grado geflogen, die Inseln überquert und wieder Retour geflogen, da der Sprit aber knapp werden könnte habe ich mir dieses Abenteuer geschenkt, und bin über Caorle retour geflogen.

https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/8.4.2017/05:23

Wie schon üblich Grill,  Chill und Fachgesimpel bei einer ausgedehnten Mittagspause. Bald aber wurden die ersten Motoren wieder hergerichtet und es geht zum Abendflug. Ich habe vor heute etwas weiter in die Berge reinzufliegen. Ich fliege also Richtung Tolmezzo, bei den Bergen aber angekommen muss ich feststellen, das der Rückenwind immer stärker wird als ich weiter hineinfliege, da ich aber auch an den Rückweg denken muss drehe ich bald um. Trotzdem ein traumhafter Flug.

https://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/8.4.2017/15:38

 

Sonntag, 9 April 2017
Abreisetag. Zeitiges Frühstück und pünkliche Abreise.  Sollte man denken. Nein bei dem Wetter machen wir doch vorher noch einen Flug. Ich habe alle Spritvorräte eingepackt und mache mich auf den Weg nach Grado und über die Inseln nach Lignano und wieder zurück nach Al Casale. Ich fliege also langsam bei kräftigem Wind Richtung Grado, denke aber langsam das es sich vermutlich bei diesem Gegenwind möglicherweise doch nicht ausgeht. Vor allem wollen wir doch auch noch rechtzeitig abreisen. Also beschließe ich über eine Inselgruppe in der Lagune die Strecke abzukürzen. Die 2 - 3 km über das Meer bis zu den Insel sollten kein Problem darstellen. Mein Motor lief die komplette Reise wie ein Glöckchen. 

Doch wie der Teufel es will, genau mittig über dem Wasser als ich die ersten Inselchen besser sehe und denke nur gut das der Motor Top ist, weil da könnte man kaum landen, das ist nur bei Ebbe Wasserfrei aber lange nicht trocken. Und genau in diesem Augenblick stottert mein Motor, aber wie. FUCK is sehe mich als Organisator am letzten Tag im Sumpf stehen. Das kann doch nicht sein. Als erfahrener Pilot halte ich aber mit Vollgas den Motor erstmal am laufen. Sekunden später kommt mir ein bekannter Fehler. Tankentlüftung geschlossen. Ich drehe mich um öffne die Tankentlüftung und hoffe das bald so viel Benzin nachläuft das der Motor nicht abstirbt. Geschafft. Glück gehabt. Mein vorher gefasster Plan eventuell den Inseln entlang noch bis Grado zu fliegen wurde abgehakt. Es ging einfach nur Retour nach Lignano und weiter nach Al Casale.

 

Die Heimfahrt ist gut gelaufen, und am Abend waren wir  erschöpft aber müde zu Hause. Zeit Resumee zu ziehen:
Erstmals recht herzlichen Dank an die  Truppe. Keine Verletzungen. Naja  Materialschaden hätte weniger sein können. Kaum Aussenlandungen, und sehr diszipliniertes Flugverhalten. 

 

Im kommenden Jahr ist die Reise von 08. – 15. April 2018 geplant.

 

Folgende Erkenntnisse konnten aus der heurigen Reise gewonnen werden:

• Eine Reise mit verschiedensten Gebieten und Flugplätzen setzt voraus, das man vermutlich sein Fluggerät zerlegen muss
• Einzelzimmer kosten in Italien (wie überall) mehr pro Person manchmal sogar das doppelte
• Starten am Strand kann zu Abnutzungserscheinungen am Material führen
• Jeder Pilot is t für sein fliegen und sein Handeln selbst verantwortlich (als Pilotenscheinbesitzer) andere dürfen nicht mit

Wem jetzt ein Schmunzeln über die Lippen kommt, ja aber das waren heuer Beschwerden. Daher bitte diese vor einer eventuellen Anreise beherzigen.

 

Wie schon 2016!

• Sonntagsabfahrt ist sehr gut keine LKW wird beibehalten kommendes Jahr
• Termin  Reise wird künftig immer im April sein
• Reise immer bei Sommerzeit  wie oben Reise im April

 

Anmeldungen werden ab sofort entgegen genommen. office@motorschirm.cc