Motorschirm Austria

Motorschirmtreffen Piancada (Lignano) 27.4. – 29.4.2012

 

 

 

Lange habe ich überlegt, ob ich zu dieser Reise überhaupt einen Bericht schreiben soll, und wenn, dann auch noch die Frage in welcher Form. Es soll aber einen Bericht geben, schon alleine um die das Geschehene auch ein wenig aufarbeiten zu können. 

 

Am Freitag den 27.4.2012 war ich seit halb 7 morgens Weinliefern, mit dem erklärten Ziel am Ende meiner Lieferung in Villach weiter zum Paramotortreffen nach Bella Italia in die Nähe von Lignano zu fahren. Sogar meinen Hunger sparte ich auf, um in der beschriebenen dortigen Pizzeria, den italienischen Spezialitäten fröhnen zu können. 

Diesmal war ich back to the roots, wie bei meinen frühen Gleitschirmreisen, alleine unterwegs in der Hoffnung auf alte Bekannte und neue Gesichter zu treffen. Ohne den Stress es allen recht machen zu müssen, einfach nur tun und lassen was man möchte. Schon bei der Ankunft wurde ich von alten Bekannten aus dem St. Pöltner Raum empfangen.Leider war die erwartete Pizzeria closed, und so musste ich mich erstmal um Futter umsehen. Beim nachfolgenden Speisen kamen mehr und mehr Piloten an, viele altbekannte und auch einige neue Gesichter waren dabei.

Gegen Abend wurde die Luft ruhiger, der Wind schwächer, und ich brach als einer der ersten der gesamten Meute zum ersten Flug auf. Mit dem Nucleon 31 von Dudek, den ich noch als Testschirm hatte, wollte ich erstmal eine Proberunde drehen, so flog ich zum Meer, und weiter in Richtung Grado, bei mir dachte ich noch an die Motorschirmreise im März, und sagte mir Flüge die gleich gehen sollst du gleich machen, wer weiß wie sich die Bedingungen entwickeln. So flog ich bis Grado, ich mied allerdings den überflug der stark befahrenen Straße sondern flog weiter östlich über einige Inseln, die Landemöglichkeiten geboten hätten. Zurück ging es über die Inseln nach Lignano, und von dort zurück auf den Flugplatz.http://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/27.4.2012/15:43

Einwenig plaudern, fachsimpeln und die Materialschlacht an der Startbahn beobachten, erschreckend, wie oft man sich doch die Hand vor Augen riss, meistens jedoch ging alles gut, nur ein wenig Sponsoring der Motoren und Propellerhersteller wurde betrieben. In einer zufällig zusammengewürfelten gemütlichen Runde aus Ober u. Niederösterreichern, Wienern, und woher der Rest sonst noch war, wurde gemütlich abendgegessen, und das eine und andere Fläschchen Wein geleert. Bald ging es allerdings ins Bett, denn man weiß ja, auf so Treffen, braucht man keinen Wecker, spätestens um 6 Uhr heult der erste Paramotor. 

Samstag, wie vermutet, war ich auch schon um 6 Uhr bei den ersten munteren, und sogléich wurde das TrioStar fertig gemacht, um einen tollen Guten Morgenflug machen zu können. Wieder mit dem Nucleon, gelang ein toller Start, und es ging Richtung Lignano und weiter nach Caorle, (leider hat das GPS nur den Retourweg mitgschrieben) mit dem Gefühl zu wenig Sprit an Bord zu haben, machte ich mich dann durch das Landesinnere auf dem Weg nach Piancada, um nicht ohne Sprit in der Pampa zu stehen. http://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/28.4.2012/05:57

Von netten Kollegen wurde ich zum Kaffee eingeladen, ich war auf Camping irgendwie nicht eingestellt. Es gab viel zu sehen um die Mittagszeit, so kam ein Bekannter mit dem UL, viele verschiedene Motoren und Trikes, sowie Schirme, nicht zu vergessen die motorisierten Drachen. Gegen 16 Uhr machten sich die UL Flieger mit der C 42 auf den Weg nach Mazerak. Auch ich dachte, dort einen Drink zu nehmen und wieder zurückzufliegen, wäre nett. Leider fand ich niemanden den ich von meiner Idee begeistern konnte, die vermutete Thermik und der seitliche Wind auf der Startbahn schreckte scheinbar alle ab. Zugegeben, ganz egal wars mir auch nicht, immerhin nahm ich nicht den Reflexschirm, sondern meinen altbewährten Powerplay, bei dem ich wusste, das auch bei stärkeren Seitenwind ein problemloser Start möglich ist. So gelang bei schweren Bedingungen ein perfekter Start, und ein ziemlich unruhiger wenn auch ungefährlicher Flug im Landesinneren. Am Meer wurde es schlagartig ruhig, und ich wusste wieder warum man nach Ialien fliegen kommt, man kann quasi rund um die Uhr am ruihgen Strand fliegen. In Mazerak angekommen und gelandet, ging ich ins dortige Restaurant, und wollte mit den Kollegen etwas trinken, doch diese waren bereits am Strand baden.  http://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/28.4.2012/13:04

Nach einen kurzen Getränk flog ich den Stränden von Bibione und Umgebung entlang retour zum Flugplatz Piancada.   http://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/28.4.2012/14:12

Wenig nach meiner Ankunft, begann es sich im Camp wieder zu regen, und einige begannen ihre Fluggeräte wieder auszupacken, ich plauderte noch ein wenig, machte mich dann aber auch wieder auf den Weg in die Lüfte, gegen 18.30 flog ich Richtung Lignano und wollte die Runde um die Bucht dieses mal andersherum fliegen, da mit der Sonne die besseren Fotos gelingen. So flog ich von Lignano über die Inseln bis Grado und dort der Straße entlang, wieder zurück zum Flugplatz. http://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/28.4.2012/16:21

Abends nach der offiziellen Besprechung, nahmen wir noch ein Glas Wein zu uns, und kurz nach Mitternacht, war dann auch Nachtruhe. Morgens um 6.30 Uhr  hörte ich den ersten Motor, und somit stand ich auf um bald darauf mit meinen Motor jemand anderen zu wecken. Schon wenig später machte ich mich auf den Weg, und flog über Lignano nach Bibione, weiter über Caorle, bis Jesolo, und von dort flog ich bis wenige km nah an Venidig heran. Das ganze mit ziemlich schnellen 70 km/h, und dank eines tollen Nucleon von Dudek konnte ich den Retourweg mit immerhin noch 40 km/h und mehr bestreiten.http://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/29.4.2012/04:57

Nach einen morgendlichen Kaffee und der üblichen fliegerischen Fachsimpelei, versuchte ich wieder einmal Mitflieger zu finden, welche mit mir nach Mazerak fliegen um dort gemütlich Mittag zu essen. Dieses mal gelang es sogar einige zu interessieren, allerdings wie ich nachher erfuhr, warem meine ersten Meter und die dabei sichtbaren Turbulenzen abschreckend genug um den Gedanken des Mitfliegens auch gleich wieder fallen zu lassen. Ich selbst flog durch das Landesinnere bis Bibione, und von dort am Strand nach Mazerak.http://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/29.4.2012/11:14

Alleine dort angekommen, musste ich feststellen, das in den nächsten 2 Stunden kein Essen zu bekommen war, so gerammelt voll war das Lokal dort. So dachte ich muß ich wohl auf dem Flugplatz etwas Essen, wieder bereit zurück nach Piancada zu fliegen, vernahm ich ein Grollen am Himmel, obwohl keine Gewitter angesagt waren, war es ziemlich bewölkt und trüb. So beschloß ich möglichst schnell und auf kürzesten Weg zurück zu fliegen. Direkt durch das Land ging es ohne größere Turbulenzen. http://paramotors.xcontest.org/world/en/flights/detail:profrolfwolf/29.4.2012/12:17

Am flugplatz zurück begann ich alles einzupacken und mich auf die Heimreise vorzubereiten. Nach drei so wunderbaren Tagen, wollte ich noch etwas vom Rest des langen Wochenendes für meine Familie Zeit haben.

Es hätte alles so schön sein können hätte mich nicht Montags die Nachricht von tragischen Tod eines Fliegerkollegen in Lignano ereilt. Gestern sind wir noch gemeinsam geflogen, am Vorabend ein Bier beim gemeinsamen Beisammensein am Zeltplatz. Klaus meinte wir sehen uns wieder bei unseren Treffen im Weinviertel. 

Ruhe in Frieden Klaus, es war eine Freude dich kennengelernt haben zu dürfen.
Alle nur erdenkliche Kraft deiner Familie, aber auch deinen Freunden und Kollegen.
Mein größter Wusch zu diesen Zeitpunkt ist es, nie wieder eine Reisebericht mit diesen letzten Zeilen abschließen zu müssen.